Asylbewerber und Flüchtlinge in Deutschland

LE Eithne Operation Triton

© Irish Defence Forces

Weltweit sind aktuell etwa 60 Millionen Menschen auf der Flucht, die zum großen Teil innerhalb ihre Heimatlandes oder in einem Nachbarland Zuflucht suchen. Beispielsweise hat der Libanon mit eigentlich 4 Millionen Einwohnern mehr als 1 Million Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Ein kleinerer Teil der Flüchtlinge kommt nach Europa aber mit stark steigender Tendenz. So erwartet die Bundesregierung für 2015 etwa 800.000 Flüchtlinge in Deutschland (wobei die Zahl von anderen staatlichen Stellen im Herbst 2015 nach oben korrigiert wird), während 2014 noch 626.000 Asylanträge in der gesamten EU registriert wurden.

Der größte Teil der Flüchtlinge, die derzeit nach Deutschland kommen, stammen aus Syrien und fliehen vor dem dortigen Bürgerkrieg. Die beiden nächst größeren Gruppen stammen aus Albanien und Afghanistan (Stand: September 2015). Die Flüchtlinge begeben sich hier teilweise in Lebensgefahr, die Zahl der Flüchtlinge, die im Mittelmeer ertrunken sind kann nur geschätzt werden.

Menschen, die nach Deutschland einreisen und um Asyl bitten, werden nach einem Schlüssel (Bevölkerung und Wirtschaftskraft, Königssteiner Schlüssel) auf die Bundesländer verteilt. Hier gibt es die LandesErstAufnahmeeinrichtungen (LEA) – in Baden Württemberg in Karlsruhe,Ellwangen und Meßstetten. Hier werden die Flüchtlinge registriert und nach 6-8 Wochen auf die Stadt- und Landkreise verteilt. Diese betreiben die Gemeinschaftsunterkünfte, in denen die Menschen maximal 2 Jahre untergebracht sein sollen. Danach werden die Personen auf die Gemeinden verteilt und dort in den Anschlussunterbringungen einquartiert. In der momentan ausgeübten Praxis gibt es allerdings aufgrund der Kapazitätsengpässe immer wieder Abweichungen vom angestrebtem Regelfall. Beispielsweise sollten in den Anschlußunterbringungen eigentlich diejenigen Flüchtlinge unterkommen, deren Asylverfahren bereits abgeschlossen ist - das ist aktuell regelmäßig nicht der Fall.

Der Gemeindetag Baden-Württemberg geht für 2016 davon aus, dass unter Berücksichtigung des Familiennachzugs etwa 260.000 Menschen in Baden-Württemberg in die Anschlussunterbringungen der Städte und Gemeinden kommen werden. Dabei ist zunächst eine Konzentration auf die Ballungsräume zu erwarten, da hier Arbeitsplätze und Angehörige eher zu erwarten sind als auf dem flachen Land. Um die Zentren nicht zu überlasten sucht die Politik nach Möglichkeiten, eine gleichmäßigere Verteilung zu erreichen, was auch die Integration erleichtern würde.  

Das Thema Integration und die Umsetzung in den Gemeinden beginnt mit der Bereitstellung von Wohnraum - ist damit aber bei weitem nicht abgeschlossen. Für eine erfolgreiche Integration, von der auch unsere Gesellschaft profitiert, sind viele Akteure und Aktionen notwendig. Der Gemeindetag BW sieht hier die Städte und Gemeinden als "Anker der Integration", der diesen Prozess koordiniert, steuert und unterstützt.

Netzwerk Integration

Quelle: Gemeindetag Baden-Württemberg

 

Quellen:

http://www.unhcr.de/service/zahlen-und-statistiken.html (abgerufen am 22.10.2015)

http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201509-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.html?nn=1694460 (abgerufen am 22.10.2015)

http://www.proasyl.de/de/themen/basics/basiswissen (abgerufen am 22.10.2015)

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-und-einwanderer-die-wichtigsten-fakten-a-1030320.html#sponfakt=1 (abgerufen am 22.10.2015)

http://www.zeit.de/thema/fluechtlinge-in-europa (abgerufen am 22.10.2015)

 Gemeindetag Baden Württemberg: FAQs zur Integrationsherausforderung in den Städten und Gemeinden oder warum mit der Entscheidung über den Asylantrag die Arbeit erst beginnt - Dokument vom Februar 2016, weitergeleitet von der Gemeinde Althengstett

 

 

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